Actro und future 35Ho

[Holger Port]

Hallo zusammen,

ich mache jetzt mal einen neuen Thread zu diesem Thema auf, da es in dem \"Was ist hier passiert\"-Thread ja eigentlich um mein Akkuproblem gehandelt hat.

Also:
Ich fliege den Joker mit 30 Zellen. Actro 24-5 und Schulze future 35Ho-Regler. Als einzige ßnderung zum Standardbeukasten habe ich ein CFK-Heckrohr und CFK-Landegestell. Als Empfänger hatte ich einen C19, C17 und Simprop RX2000DC im Einsatz.

Das Problem ist, daß ich immer wieder Aussetzer des Motors habe, d.h. er geht kurz aus und läuft dann wieder an. Störungen hatte ich ausgeschlossen, da alle anderen Servos immer absolut ohne Wackler sind. Ich habe darauf folgende Mail an Schulze geschrieben:

Hallo Schulze-Team,

in meinem 30Zeller Joker habe ich einen Actro 24-5 Motor und future 35Ho Regler im Einsatz. Leider habe ich mit dieser Kombination noch Probleme. Der Regler ist die neueste Version, gekauft vor ca. 3 Wochen. Ich betreibe den Regler im Modus 1 und High RPM. Schon beim allerersten Hochlaufen stellte ich ständige Schwankungen des Motors fest.

Ich habe jetzt ca. 10 \"Flüge\" gestestet. Als Empfänger habe ich einen Graupner C19 (PPM) und Simprop RX2000DS (PPM) getestet. Die Empängerantenne habe ich nach hinten zum Heck gespannt und auch schon einfach nach unten hängen lassen. Auch habe ich schon einmal einen Ferritkern am Wmpfängerkabel angebracht. Alles hatte bisher keinen Erfolg. Im Flug kommt es sehr häufig vor, daß der Motor zeitweise fast ganz ausgeht und dann wieder anläuft. Auch hängt es davon ab, welche Drehzahl ich einstelle. Bei machen Einstellungen am Sender stellt sich keine gleichbleibende Drehzahl ein (deutliche Periodische Drehzahlschwankungen zu hören).

Alle anderen Servos bleiben absolut ruhig, sowohl am Boden (wenn ich ca. 2m vom Heli entfernt stehe kann ich das gut beobachten) als auch in der Luft. Der ganze Heli bleibt absolut ruhig.

Was kann ich tun? Ist der Motor evtl. zu scharf getimed? Soll ich evtl. einen anderen Modus mit anderer Frequenz einstellen? Im Moment lege ich nicht soviel Wert auf das letzte Quentchen Leistung (zahmeres Timing einstellen?). Evtl. könnte ich auch einmal vor Ort vorbeikommen, wenn nötig.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Port


Darauf bekam ich folgende Antwort:
hallo,

sie haben empfangsprobleme.

1. Maßnahme:
bitte benutzen sie den elektroflugtauglichen graupner C17 empfänger.

2. Maßnahme
verbinden sie alle metallischen teile im heli leitend miteinander, es gibt
sonst knackimpulse.

3. Das Timing muß scharf sein.
4. Die frequenz kann 9, darf aber auch 19 khz sein (dann eventuel noch mehr
empfangsprobleme)

viele grüße
m. schulze

Hier wundert mich , warum der C19 kein elektroflugtauglicher Empfänger sein soll?

Mittlerweile habe ich aber, wie schon im anderen Thread geschrieben, daß Timing auf zahm gestellt und dadurch einen erheblich kühleren Motor bei längerer Flugzeit bekommen.

Ich werde jetzt dann eben ein paar Entstörungsmaßnahmen probieren. Eine Frage hätte ich zum Massekabel (Motor-Heckrohr-Chassis-Akku). Wird hier die Flugakkumasse genommen oder die Empfängerakkumasse?

Ich werde das Reglerkabel verdrillen, einen Ferritkern benutzen und diese ganze Mimik in ein Abschirmgeflecht verpflanzen, was dann mit der Empfängerakkumasse verbunden wird.

Wenn es Störungen sind, war PPM nicht schlecht. Sonst hätte ich den Heli evtl. auch verloren.


Vielleicht hat noch jemand einen Tip. Leider fliegt der Joker zu gut um hier aufzugeben.

Gruß,
Holger

[Christoph Schuhn]

Actro und future 35Ho

Hallo Holger !

Schade dass Du das Problem noch hast.

Zur Masseverbindung sollte man ausschließlich die Empfängerakkumasse nehmen.
Der Flugakku und der Motorstromkreis sind ja galvanisch getrennt vom Empfängerstromkreis. Das muss auch unbefingt so bleiben, um die kabelgebundenen Störeinstrahlungen klein zu halten.

Es gibt auch schon den Vorschlag den Empfängerakku von vorne unter dem Regler, nach hinten zum Empfänger zu verlegen. Wäre zumindest in deinem Fall auch einen einfachen Versuch wert. Wenn zusätzlich das Reglerkabel zum Empfänger möglichst nah am Empfänger durch einen Ferritring 4-x mal gewickelt wird, kann man damit sicher die Störeinstrahlung auf den Empfänger drastisch reduzieren.


Und weiter zur Masseverbindung / Theorie:
Am Besten suchst man einen Punkt am Heli, den man gut erreichen kann, (z.B. das Heckrohrmassekabel am Chassis) und verbindet die Empfängerakkumasse und alle anderen leitenden Teile damit sternförmig.

Zur Praxis:
Beim Joker sind aber alle leitenden Teile miteinander über leitende Teile verbunden. Einzige Ausnahme ist das Heckrohr, welches im Kunststoffklotz sitzt und per Massekabel mit dem (leitenden) Chassis verbunden wird.

Wenn ich mir meinen Joker anschaue, wüßte ich nicht welches Teil ich noch mit einem Massekabel belegen könnte ?!

Hat da jemand eine Idee, welche Teile noch Störungen hervorrufen können ?



mfg

Christoph

[Holger Port]

Actro und future 35Ho

Hallo Christoph,

danke, das werde ich mal probieren.

Gruß,
Holger

[Holger Port]

Actro und future 35Ho

Hallo zusammen,

ich habe mal auf meiner Seite ein paar Bilder von meinen Entstörmaßnahmen gemacht. Falls es von Interesse ist DomainConsulting - Domainberatung & Verkauf | Shop. Ganz konnte ich meine Störungen noch nicht beseitigen. Weitere Tests sind gestern wegen des schlechten Wetters leider in Wasser gefallen.

Gruß,
Holger

[Holger Port]

Actro und future 35Ho

Hallo zusammen,

so daß Problem ist gelöst. Eigentlich ganz einfach, es heißt Kontronik. Ich hatte einfach keine Lust fast 500,-DM für die Actronic auszugeben und nach regem Mailkontakt zu Schulze habe ich einfach mal einen 3SL 40-14-32 getestet. Ohne Veränderungen läuft alles absolut reibungslos. Flugzeit zweimal 8,5 min. bei 1250 U/min.

Einige Tips von Schulze werde ich aber trotzdem beherzigen. Hier die letzte Mail von Schulze, die ich als Analyse für die Bilder auf meiner HP (DomainConsulting - Domainberatung & Verkauf | Shop) bekommen habe.

Gruß,
Holger


hallo herr port,

hier die fehleranalyse:

1) knackimpulse durch die beiden stifte mit den karosseriesplinten.
abhilfe: ersatzlos entfernen!!!!

2) powerkabel des reglers geht direkt über den empfängerakku.
abhilfe: 3 cm abstand.

3) empfänger sitzt direkt auf dem akku auf.
abhilfe: 3 cm abstand, eventuell noch auf den rücken oder senkrecht legen.

4) gröbster schnitzer: ihre empfängerakkuverkabelung.
die empfängerspannung bricht ihnen bei ihrer verkabelung auf schätzungsweise
3 volt zusammen = empfangsstörung!
abhilfe: a) empfängerakku direkt vor den empfänger plazieren.
b) löten sie zwei dicke (1,5qmm) kabel an den empfängerakku an die in eine
MPX hochstrombuchse münden, die zum laden benutzt wird.
von da gehen 2 dicke servokabel (0,34qmm querschnitt, nur braune und rote
leitung verwenden) parallel in den empfänger rein.
kein schalter!!!!! zum einschalten wird die grüne mpx steckverbindung
zusammengesteckt.
keine zusätzliche steckverbindung.
siehe beigefügtes bild.

5) sie sollten sich mal einen blinki-mc3 zulegen. dieser deckt solche
verkabelungsfehler gnadenlos auf!!!!

gruß
m. schulze

[Dirk K.]

Actro und future 35Ho

Hallo Holger,

vielen Dank für das Reinstellen der Tips.
Was die Leute von Schulze alles so auf den Bildern erkennen konnten ;-)

Gruß Dirk

[Gast]

Actro und future 35Ho

Hallo Holger,

zu den Punkten von Schulze einige Ergänzungen:

zu 1. Arretierungsbolzen bloß nicht entfernen!!!! Wie willst Du dann den Akku fixieren? Hier baut sich kein Potential auf, da solche kleinen Teile unproblematisch sind. Ausserdem ist das Chassis ja über die Querbleche und Schraubverbindungen leitend verbunden.

zu 2: Der Regler wird üblicherweise auf einem kleinen Vorbau aus 0.5er Platine mit Kupferkaschierung montiert. Die Kabel verlaufen dann in mindestens 5 cm Abstand vom Empfängerakku.

zu 3. Wie soll der Empfänger wohl durch ein geschlossenes Aluminiumblech vom Flugakku gestört werden?

zu 4. Pro Flug verbraucht die Empfangsanlage inklusive 5V-Lüfter bei mir etwa 150 mAh. So gross kann der Spitzenstrom und ein eventueller Spannungseinbruch daher nicht sein.
Die MPX-Steckverbindung ruft bei mir etwas Unbehagen hervor, auch wenn sie von vielen Modellfliegern eingesetzt wird. Ich verwende als \"Schalter\" eine CT4-Steckverbindung (die Rote). Dazu geht, wie von Schulze beschrieben, ein Kabel mit 1,5 mm2 Querschnitt nach hinten, die Trennung erfolgt im Bereich der Ellipse im Chassis und von dort gehen zwei Servokabel in den Empfänger. Diese Verbindung ist absolut zuverlässig und man kann den Akku einfach laden.

Gruss,Gerd

Editiert von - Gerd Guzicki am 26/06/2001 16:35:31

[Holger Port]

Actro und future 35Ho

Hallo zusammen,

so, gestern bin ich wieder 2 Akkus geflogen. Vorweg, absolut keine Probleme mit Störungen. Ein Bekannter hat mit einen Spektrodrehzahlmesser (ist das richtig? Auf jeden Fall schaut man da durch und mißt die Drehzahl) die Drehzahl im Flug gemessen. 1270 U/min waren abzulesen. Das Beste, die Flugzeit hat sich nochmal auf 9 min. erhöht. Bei dieser Drehzahl sind Rundflüge sehr gut möglich. Der Kontronik Regler ist nach dem Flug handwarm, Motor und Akku nur unwesentlich mehr. Offensichtlich steigert sich die Leistung Akkus noch etwas.

Als nächstes werde ich noch die Emfängerakkuverkabelung wie empfohlen ändern.

Gruß,
Holger

[Holger Port]

Actro und future 35Ho

Langsam wird es unheimlich. Neuer persönlicher Flugzeitrekord unter gleichen Bedingungen wie oben angegeben 9,44 min.

Gruß,
Holger

[Dirk K.]

Actro und future 35Ho

Hallo Holger,

ist ja auch keine Kunst bei dem warmen Wetter. Hast Du schon einmal was von Thermik gehört. Wirst wohl innerhalb einer Blase gekreist sein. Man der hatte so einen Bart ;-)


Sorry für OT.
Ansonsten Gratulation. Wieviele Zyklen haben denn Deine Akkus jetzt schon? Dann reichen ja meine 3x9 Minuten bei dem Test der Akkulaufzeit (siehe \"Empängerakku\") garnicht aus. Also doch ein größerer Akku ;-)

Gruß Dirk